Egal, wie der Winter war – die schönsten Skitage kommen im Frühling mit langen hellen Tagen, entspannter Atmosphäre auf den Pisten und dem herrlichen Kontrast von Schnee in den Bergen und Frühling im Tal. Weil vieles schon geschlossen ist, fahren wir nach Hintertux und werden belohnt mit perfekten Pisten und Sonnenschein.
Mit Gletscherbus 1, 2, 3 geht es schnell und ohne Wartezeiten hinauf zur Gefrorenen Wand und zum Auftakt auf die sonnenbeschienene Piste am Schlegeis, die so schön zu fahren ist, dass wir sie gleich noch einmal nehmen und dann hinüber zum Olperer wechseln, wo die knallroten Pistenraupen an der Fertigstellung des Betterparks arbeiten. Offen ist aktuell die Jump Line, während an Halfpipe, Pro Jump und Jib Line des gewaltigen Freestyle Parks noch gearbeitet wird.
Für ein bisschen Freestyle-Gefühl fahren wir langsam unter den Flanken von Großer und Kleiner Kaserer hinüber zur Funslope am Tuxerjoch.
Ob Piste oder Funslope – der Schnee ist perfekt. Griffig der Untergrund und noch so kalt, dass es den ganzen Tag nicht wirklich tief und sulzig wird. Und abgesehen von den Sonnenterrassen ist nirgendwo viel los. Das bedeutet nicht nur ohne Anstehen Liftfahren sondern vor allem auch angenehm leere Pisten. Entspannt kann man weite Schwünge ziehen. Mittag machen wir nicht mehr als eine Trinkpause, weil wir den vermutlich letzten Skitag des Jahres auskosten wollen. Deshalb sind wir im Nachhinein auch froh, dass es mit der Brettljausen-Gondel nicht geklappt hat. Die Brotzeit in der „10er Gefrorene Wand“ mit deftigen Spezialitäten auf dem schön eingedeckten Tisch in der Gondel holen wir lieber einmal bei weniger herrlichen Bedingungen nach.
Kurz vor vier ist es richtig ruhig geworden. Von der Gefrorenen Wand fährt der letzte Gletscherbus um 16 Uhr hinunter. Wir genießen noch einmal den Blick hinüber zum Olperer und schwingen dann über die Buggelpiste Richtung Tuxer Fernerhaus. Über die Flachstücke, an denen es mittags manchmal ordentlich gebremst hat, geht es jetzt wieder zügig.
Nur eines haben wir verpasst: die Talabfahrt. Den Sommerberg-Zubringer hatten wir zeitlich immer im Blick, um nicht vor der letzten Etappe ins Tal zu stranden. Was wir nicht realisiert haben, dass die Variante von der Sommerbergalm über die Waldabfahrt ins Dorf gesperrt ist und man nur vom Tuxerjoch aus im weiten Bogen hinunter schwingen kann. Beim dafür notwendigen Lift sehen wir nur noch, wie die Sessel rückwärts einparken ins Depot. Schade. Einen kurzen Moment überlegen wir, ob es sich lohnen würde aufzusteigen, doch es ist uns eindeutig zu weit hinauf bis zu dem Punkt, an dem wir in die sieben Kilometer lange „Schwarze-Pfanne“-Abfahrt einfädeln könnten.
Aber auch, wenn wir auf das Zuckerl zum Abschluss verzichten und doch in die Gondel steigen müssen, war es einer dieser Tage, von denen man noch lange zehren wird. Den abschließenden Einkehrschwung verlegen wir hinunter ins Zillertal, weit weg vom engagierten Après-Ski-DJ und dafür mit dem Duft blühender Obstbäume in der Nase.
Informationen: www.hintertuxergletscher.at, www.zillertal.at